Vereinfachungsprozesse: Vorsprung durch Verzicht
Streichen, was nicht mehr gebraucht wird: Es gibt Vereinfachungsstrategien, die nicht zuletzt wegen ihrer radikalen Konsequenz erfolgreich sind. In der komplett überarbeiteten Neuauflage des Buchs «Simplicity. Starke Strategien für einfache Produkte, Dienstleistungen und Prozesse» wird anhand vieler Beispiele ausführlich beschrieben, wie mit Hilfe des Prinzips des Weglassens der Kundennutzen erhöht wird. Das Ziel der Vereinfachungsprozesse: Dienstleistungen werden schneller abgewickelt, Prozesse schlanker und Produkte intuitiver in der Handhabung.
Simplicity macht Schlagzeilen!
In letzter Zeit sorgten gleich mehrere Meldungen über Vereinfachungsprozesse in renommierten Unternehmen für Gesprächsstoff. Den Anfang machte die UBS, die verlauten liess, dass sie ab Ende Januar für diverse Bankgeschäfte die bisher erforderliche handschriftliche Signatur abschafft und durch eine elektronische Unterschrift ersetzt – etwa beim Kreditkartenvertrag oder beim Abschluss einer Hypothek. Dann folgte die Meldung, dass die Discounter Lidl und Coop (Letzterer in ausgewählten Geschäften) in Zukunft Kassenzettel nur noch auf Verlangen ausdrucken werden. Die Kaufbelege sollen an Kundenkarten-Besitzer neu automatisch per E-Mail versendet werden. Was übrigens im Apple-Shop heute üblich ist.
Supermärkte ohne Kassen?
Noch einen Schritt weiter geht Amazon mit der Ankündigung, in den USA schon bald Supermärkte zu eröffnen, die ganz ohne Kassen funktionieren werden. Der Kunde muss keine Barcodes einscannen, sondern bloss das Produkt in die Einkaufstasche stecken. Nie mehr Schlange stehen, so das Versprechen. Wie das funktionieren soll, ist noch nicht ganz klar. Bekannt ist nur so viel: Wenn der Kunde eine Amazon-Go-Filiale betritt, muss er mit dem Smartphone einchecken. Mehr ist nicht nötig. Wer etwas kaufen will, steckt die Ware ein und verlässt den Laden. Der Einkauf wird automatisch über den Amazon-Account abgerechnet. Laut dem Konzern werden hierfür ähnliche Sensoren wie bei einem selbstfahrenden Auto verwendet. «Just Walk Out Technology» nennt der Tech-Gigant die Entwicklung.
Quelle Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=NrmMk1Myrxc
Simplicity-Strategien sind schon Realität!
Alle drei Beispiele zeigen, wie mit praxiserprobten Simplicity-Strategien nicht nur Kosten gesenkt werden, sonder
n auch die Nutzerfreundlichkeit von Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen erhöht wird. So wird durch die Abschaffung der Kassenzettel nicht nur tonnenweise Papierabfall eingespart, sondern den Kunden auch die Archivierung ihrer Belege erleichtert. Genauso sorgt die Abschaffung der handschriftlichen Unterschrift für Erleichterungen auf Bank- und Bankkundenseite. Wollten Bankkunden früher einen Vertrag abschliessen, mussten sie ein Dokument ausdrucken, unterschreiben und auf die Post bringen. In der Bank musste der Brief dann an die zuständige Abteilung übergeben, das Dokument einscannt und ablegt werden. Ein grosser Aufwand, der mit Zeit und Kosten verbunden war, in Zukunft aber wegfällt. Heute erfolgt eine Kontoeröffnung auch online, mit Videoidentifikation usw.
(Quelle: https://www.banklinth.ch/de/privatkunden/online-angebote/kundenservice/kontoeroeffnung)
Im neuen Buch «Simplicity. Starke Strategien für einfache Produkte, Dienstleistungen und Prozesse» stellen wir Ihnen jede Menge Beispiele aus der Praxis vor, die zeigen, wie erfolgreiche Vereinfachungsprozesse auf Angebots- und Nachfrageseite zu einer Win-win-Situation führen. Das Buch erscheint am 31. März 2017 und kann ab sofort hier vorbestellt werden.
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen
Dr. Michael Hartschen, BRAIN CONNECTION GmbH
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