Einfachheit in der Mobilität

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte kürzlich, dass man bereits in 20 Jahren eine Sondererlaubnis zum Fahren eines Fahrzeuges benötigen würde (siehe FAZ vom 11. Juni 2017). Denn selbstfahrende Fahrzeuge werden zum Alltag gehören und der menschliche Fahrer benötigt eine Sondergenehmigung, um ein Fahrzeug überhaupt noch steuern zu dürfen. Das ist eine klare Ansage! Doch was steckt dahinter? Wie kann diese Aussage interpretiert werden? Und ist das wirklich die einfache Lösung für die Zukunft?

[bctt tweet=”Angela Merkel: in 20 Jahren benötigt man eine Sondergenehmigung, um Autos fahren zu dürfen!” username=”brainconnection”]

Einerseits wird den selbstfahrenden Fahrzeugen viel mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit zugetraut, als uns Menschen. Und die Technologie soll in 20 Jahren so weit sein, dass das “Autofahren” eigentlich ein “Automitfahren” für uns Menschen wird. Die Mobilität soll auf diese Art und Weise soweit vereinfacht werden, dass wir nicht mehr selbst einen direkten Einfluss darauf nehmen sollen. Das ist jedoch nur eine trivialisierte Sichtweise. Dahinter stecken hoch komplizierte und komplexe Systeme, über die wir heute nur ein Bruchteil davon wissen. Und es stellt sich die Frage: Wie sieht ein gemischtes System aus selbstfahrenden und von Menschen gesteuerten Fahrzeugen aus?

Selbstfahrende Fahrzeuge in einer anderen Dimension

Betrachtet man selbstfahrende Autos oder Fahrzeuge einmal in einem weiteren Sinne, dann ergeben sich viel mehr einfache Möglichkeiten. Und dazu gehört nicht das Fahrverbot durch den Mensch. So können derartige Systeme zukünftig Dienstleistungen übernehmen und neue Angebote ermöglichen. Wie wäre es, wenn z.B. der selbstfahrende Supermarkt wieder durch die Strassen fährt oder sich zu gewissen Zeiten an einem bestimmten Ort befindet, wie heute der Wochenmarkt? Ein Beispiel dazu gibt es aktuell durch das Konzept Moby von Wheelys. In Shanghai soll das Konzept nun getestet werden.

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=CrkoCuKKv88

[bctt tweet=”Der #selbstfahrende #Supermarkt – ein altes Konzept wird wiederbelebt!” username=”brainconnection”]

Oder wie sieht es mit Taxis als Transportmittel aus? Anstatt Drohnen fahren nun selbstfahrende Kleintransporter in die Innenstädte? Oder vielleicht selbstfahrende Strassenbahnen ohne Schienen? Die Abfallentsorgung erfolgt zukünftig vielleicht mit selbstfahrenden Systemen, welche die Abfallbehälter selbst erkennen. Oder die Strassenreinigung findet automatisiert dort statt, wo wirklich Verschmutzungen sind.

Viele von diesen Betrachtungen dürfen nicht auf ein Auto reduziert werden. Eine Vereinfachung muss stets mit einem klaren Nutzen in Verbindung gebracht werden können. Auch wenn dies eine radikale Veränderung von Arbeitsplätzen oder Aufgaben von Menschen bedeutet. Auch hier ein Beispiel dazu: wer möchte heute noch gerne einen Kohlenkeller haben, der zweimal pro Jahr beliefert wird? Oder mit einer Schaufel und einer Hacke Strassen oder Tunnel bauen? Oder mit einer Kutsche in 100 km Entfernung die Verwandtschaft besuchen? Auch diese Funktionen wurden durch andere technische Lösungen ersetzt.

Nun möchte ich Ihnen auch noch ein paar weitere Anwendungsgebiete aufzeigen, wenn es um das Thema selbstfahrende Fahrzeuge oder Objekte geht.

Die Drohne bringt den Defibrillator

In Kombination mit einem Rettungswagen kann ein Defibrillator schon mit einer Drohne vorausgeschickt werden. So können auch nicht ausgebildete Personen vor Ort helfen. Die Vereinfachung liegt in der Verkürzung der Zeit, bis das Gerät mit dem Rettungswagen vor Ort eintrifft und somit Leben gerettet werden können. Dies funktioniert jedoch nur, wenn auch die Koordinaten für die Navigation bekannt sind.

Quelle: https://youtu.be/MwUyqM2Wq_U 

[bctt tweet=”#Drohne mit #Defibrillator kann Menschenleben retten! #Einfachheit” username=”brainconnection”]

Die Strassenbahn ohne Schienen und der Bus ohne Fahrer

Auch das ist ein Beispiel für selbststeuernde Objekte, auch wenn es noch statische Hilfsmittel in der Strasse dafür gibt. Es stellt sich grundsätzlich die Frage: Wofür braucht es noch Schienen für eine Strassenbahn? Auch hier kann ein Objekt in einem Raum sicher navigiert werden. Auch zukünftig eventuell ohne Tramchauffeur. Und dann ist es auf einmal ein grosser Linienbus mit weiteren Funktionen.

Quelle: https://youtu.be/4Yzyo3xCs14

[bctt tweet=”Braucht es noch #Strassenbahnen? Oder autonome #Busse? #Einfachheit #Auto” username=”brainconnection”]

Und die Tests mit kleinen Linienbusen von der Post Bus AG sind bereits schon angelaufen. In Sitten/Schweiz ist seit dem Sommer 2016 ein kleiner autonomer Linienbus im Stadtgebiet unterwegs.

 Quelle: https://youtu.be/w_rCmpYY9rg

[bctt tweet=”Autonomer #Bus fährt schon in der #Schweiz! #Innovation #Mobilität #Einfachheit” username=”brainconnection”]

Autonome Container-Schiffe

Was auf der Strasse und in der Luft funktioniert, funktioniert auch auf dem Wasser. Nicht nur die Navigation soll autonom erfolgen, auch die notwendige Energie für das Schiff soll autark hergestellt werden. Wie das genau funktionieren soll, ist zwar noch nicht im Detail beschrieben. Die Idee ist jedoch mit einem Auto zu vergleichen.

Quelle: https://youtu.be/8eGatj_9y6Q

[bctt tweet=”#Autonome #Autos und viel Meer! Auch Schiffe können autonom gesteuert werden. #Einfachheit #Mobilität #Container” username=”brainconnection”]

Experimente

Die gezeigten Beispiele befinden sich noch in der groben Planungsphase oder im Experimentiermodus. Es zeigt jedoch auf, in was Unternehmen bereit sind, zu investieren. Es geht um autonome Objekte, die wir auf unserer Erde gezielt und sicher bewegen können und nicht nur um Autos. Idealerweise produzieren sie dabei auch noch aus der Umgebung die Energie für den Transport selbst.

Wenn wir hier wieder auf das Thema Einfachheit zurück kommen, bedeutet dies: In Situationen, bei denen der Mensch nicht mehr unbedingt dabei sein muss, sind autonome Systeme sicherlich auch zukünftig spannend. Wenn es um eine Bevormundung geht, wird die Akzeptanz jedoch noch fraglich sein. Und dies benötigt viel Zeit, Frau Merkel. Denn zuerst wird es gemischte Systeme geben. Diese werden meist eine Generation parallel existieren.

An diesen Beispielen wird auch deutlich, wie stark das Thema Innovation und Einfachheit miteinander verknüpft sind. Erst durch Innovationen werden einfache Lösungen wirklich praktikabel und auch für Nichtexperten nutzbar. Sind wir also darauf gespannt, was uns in Zukunft noch vorgestellt wird. Experimentieren Sie!

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